Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 09 - Erziehungswissenschaften Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Didaktik/Bildungsgangforschung | ||||
Interkultur und Ausschließung in Europa. Eine Herausforderung sozialpädagogischer Arbeit zur 'Interfrontation' zwischen Britannien, Frankreich und Deutschland sowie ihren neuen der Migration entstammenden Gesellschaftsmitgliedern
Vertiefungen der Europäischen Union haben zunächst die ökonomischen und
finanzpolitischen Sektoren der Mitgliedsländer erreicht. Was dagegen am nachhaltigsten
eine 'innere Angelegenheit' bleibt, ist deren jeweiliger Umgang mit den der Arbeitsmigration
entstammenden neuen Gesellschaftsmitgliedern, zu denen sich in den letzten 15 Jahren
noch Flüchtlinge, Asylbewerber, Rücksiedler und 'Illegale' gesellen. Auf breiter
Front nehmen in Europa die Benachteiligten von heute die Gestalt dieser Immigranten, zumal
der jüngeren unter ihnen, an - was nicht verhindert, daß auf diese sich Aggressionen
und Ressentiments junger Globalisierungs- und Multikulturierungsverlierer richten, mit denen
wiederum ältere 'Nationale' eine Koalition bilden, weil sie meinen, stellvertretend
für die jüngeren, der 'Überfremdung' oder 'Übervorteilung' Einhalt
gebieten zu müssen. Gegenüber dieser im weiten Sinne interkulturellen
Problematik verhalten sich seit 30 Jahren gegensätzlich und gegenwirkend
entwickelte Sozialarbeiten und Sozialpolitiken: Multikulturell-antirassistisch-ethnisch-sensible
in Britannien, bikulturelle, Differenzierungsrechte erkämpfende und
Ausschlußzonen integrierende Projekte in Frankreich sowie Ausländersozialarbeit
und Lebenswelt akzeptierende Sozialpädagogik in Deutschland. Diese differentiellen und
antagonistischen Entwicklungen setzen wir in experimentellen Begegnungen einer
'Interfrontation' aus - nicht in der Hoffnung, eine geeinte Europa-Sozialpolitik oder gar
-Sozialpädagogik zu befördern, wohl aber mit der Aussicht, im Spiegel der anderen
die eigenen politisch-pädagogischen Ansätze und deren ethnozentrisch-historischen
Voraussetzungen differenzierter wahrzunehmen und 'oszillierend' mit denen der 'anderen' zu
verändern.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter