Forschungsbericht 1997-98 | |
Psychologisches Institut IV
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 08 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut IV Sozialpsychologie: Arbeitseinheit: Prof. Dr. Ursula Piontkowski | ||||
Soziale Kategorisierung
Die bisherige Forschung erbrachte vielfältige Belege dafür, daß die
Zugehörigkeit einer Person zu einer sozialen Gruppe in den Vordergrund rückt,
wenn eine hinreichend hohe Passung der Kategorie wahrgenommen wird. Passung wird dabei
als wahrgenommene Kovariation zwischen einer Kategorie (z.B. Mann vs. Frau) und einer
Eigenschaftsdimension (z.B. stark vs. schwach) definiert. Bislang stand jedoch die
Mitgliedschaft in einer einzigen sozialen Kategorie im Mittelpunkt der empirischen Forschung.
Im Forschungsprojekt geht es insbesondere um die Frage, wann eine Kategorisierung von
Personen unter Berücksichtigung mehrerer Gruppenzugehörigkeiten zu erwarten
ist. Unter welchen Bedingungen wird eine Person beispielsweise als "männlicher
Vorgesetzter" oder als "weibliche Untergebene" kategorisiert? Um diese Frage zu beantworten,
wurde der Passungsansatz auf den Fall der Zugehörigkeit von Personen zu zwei sozialen
Gruppen generalisiert. Die Verwendung beider Gruppenmitgliedschaften, also eine multiple
Kategorisierung, wird erwartet, wenn beide sozialen Kategorien mit derselben
Eigenschaftsdimension kovariieren (z.B. Männer/Vorgesetzte sind stark versus
Frauen/Untergebene sind schwach). Mit unterschiedlichen methodischen Paradigmen
(Konfusionsparadigma; Implicit Association Test) werden die dem Ansatz zugrundeliegenden
Annahmen geprüft. Die Forschung ist dabei auch verbunden mit der angewandten Frage,
ob (bzw. wann) das Hervorheben mehrerer Gruppenmitgliedschaften von Personen zu einer
Verringerung oder eher zu einer Verstärkung von Intergruppenprozessen wie z.B. sozialer
Diskriminierung beiträgt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter