Störungen der Informationsverarbeitung bei schizophrenen und schizotypischen Probanden

Diese Arbeiten wurden auch nach dem Auslaufen des DFG-geförderten Forschungsprojekts zur Reaktionsinterferenz bei schizophrenen Patienten weitergeführt. Das Ziel ist, Kontrollprozesse der Aufmerksamkeitssteuerung zu identifizieren, die den vielfältigen Beeinträchtigungen kognitiver Funktionen bei schizophrenen Patienten zugrundeliegen. Insbesondere vermuten wir Störungen in der Kontrolle von Reaktionsinterferenzen. Versuchsanordnungen zum seriellen motorischen Lernen, zu semantischen Interferenzen beim Stroop-Test und zum negativen semantischen Priming wurden entwickelt und bei bislang kleinen Probandengruppen erprobt. Im Unterschied zu den vorausgegangenen Arbeiten wurden in diesen Versuchen keine Patienten untersucht, sondern Probanden mit einer besonders ausgeprägten Bereitschaft, sich mit ungewöhnlichen Erlebnissen zu beschäftigen, sogennannte "schizotypische" Probanden. Eine Reihe von Arbeitsgruppen haben in mancher Hinsicht Ähnlichkeiten zwischen diesen Probanden und schizophrenen Patienten beschrieben.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. F. Rist, Dr. B. Kopp (Berlin)

Veröffentlichungen:

Kopp, B., F. Rist: An event-related brain potential substrate of disturbed response monitoring in paranoid schizophrenic patients, in: Journal of Abnormal Psychology, (in press), 108, No. 2

Rist, F., H. Watzl, R. Cohen: Ätiologie der Schizophrenie, in: Baumann, U. und M. Perrez, Lehrbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie, Bern, 1998