Forschungsbericht 1997-98 | |
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 08 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut I - Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie Arbeitsbereich Prof. Dr. F. Rist | ||||
Psychophysiologische Mechanismen sozialphobischer Störungen
Eine wesentliche Komponente sozialphobischer Angststörungen ist die
Beschäftigung mit der Bewertung durch die Personen, die sie beobachten können.
Dabei scheinen komplexe Prozesse abzulaufen, bei denen ein sozialphobischer Mensch parallel
zu der eigentlich zu erbringenden Leistung, z. B. einer öffentlichen Rede,
überlegt, was andere Menschen ihm ansehen können und welche
Rückschlüsse sie daraus über ihn ziehen werden. Symptome vegetativer
Erregung - Schwitzen, Erröten, Zittern - spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie das
Unbehagen des Sozialphobikers für andere offen legen. In zwei Untersuchungen wird
geprüft, a) ob die Möglichkeit der Fremdattribution solcher Symptome die
tatsächliche Erregung und das Angstgefühl reduziert, b) ob die
"Bekanntgabe" des Herzschlags eines sozialphobischen Redners durch akustische
Verstärkung das Angstgefühl und die Aktivierung erhöht. Eine weitere
Studie beschäftigt sich in diesem Kontext mit Gedächtnisprozessen
sozialphobierelevanter Hinweisreize.
Sozialphobiker haben auch ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von
Alkoholabhängigkeit bzw. -missbrauch, da sie anscheinend häufig Alkohol zur
Selbstmedikation einsetzen. Ungeklärt ist, ob diese Wirkung auf eine direkte
Abschwächung emotionaler Reaktionen zurückgeht oder über den Umweg
kognitiver Veränderungen ("Alkoholmyopie") zustandekommt. Hierzu haben wir eine
Untersuchungsreihe begonnen, in der symptombezogene kognitive Veränderungen unter
Alkohol untersucht werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter