Umweltbildung im Textilunterricht: Konsumverhalten und Recycling von Alttextilien

Ergebnisse der Forschung zum Umweltbewußtsein weisen auf signifikante Diskrepanzen zwischen dem Bewußtsein und dem Umweltverhalten bei Jugendlichen und Erwachsenen hin. Von erheblicher Bedeutung für die Umweltbildung ist die Erkenntnis, daß Phänomene der Umwelt in Abhängigkeit von ihrer räumlichen Distanz - Nähe oder Ferne - beurteilt werden. Einer wirklichkeitsnahen und von den Erfahrungen der Schüler/innen ausgehenden Fachdidaktik kann diese Grundlage nicht gleichgültig sein. Der "hautnahe" Kontakt von Textilien bietet den Ausgangspunkt für eine Reihe von Unterrichtsprojekten, die aufzeigen, wie Umweltbildung im Textilunterricht bereits im Grundschulalter zu einem kritischen Bewußtsein und Verhalten beitragen kann ohne das Bedürfnis nach Wohlbefinden und gruppenorientiertem Lifestyle zu ignorieren. Nachgewiesen wird zudem, daß entgegen der Annahme, Grundschüler/innen seien zu einer Perspektivübernahme (noch) nicht in der Lage, auch in der Primarstufe die Vernetzung von Umwelt und Entwicklung möglich ist und Wege zum globalen Denken gebahnt werden können.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Dr. Astrid Rokossa