Gestickte Mustertücher: Kulturelles Vorbild im Textilunterricht heute

Mit Stickmustertüchern assoziiert man akkurate Kostbarkeiten, die unsere Urgroßmütter noch stickten, um den traditionellen Stickstichmusterschatz zu erlernen und zu erhalten. Es wurde fadengebunden gearbeitet.

Das Mustertuch im Textilunterricht heute, soll in freier Stickerei, auf nicht zählbarem Stickgrund, mit Sticktwist und Nähnadel ausgeführt werden. Bei der Technik des freien Stickens entfällt ein exaktes Auszählen und Aussticken, so dass viel Spielraum für spielerisch-kreativen Umgang mit dem jeweiligen Stich entsteht.Stiche können in der Breite und in der Höhe beliebig variiert oder sogar geschichtet werden. Es wird ohne Entwurf gearbeitet. Eine Möglichkeit ist außerdem, Gestaltunspinzipien zu erarbeiten, oder sich einfach dem Tun hinzugeben.

Das eigene Stickmustertuch dient auch heute noch dem Erlernen von Stickstichen. An Stelle der Tradition tritt in diesem Fall die Individualisierung und Gestaltung.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Gabriele Sürig

Veröffentlichungen:

Sürig, G.: Gestickte Mustertücher, Lernhilfe Nr. 2.155, in: Lernhilfen für den Textilunterricht 1/97, hrsgg. v. Herzog, Dr. Marianne/Günzel, Marielis, Kallmeyer, Seelze-Velber 1997