Forschungsbericht 1997-98 | |
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung -IZKF- Pathophysiologie und Molekulargenetik von Gefässkrankheiten | ||||
Die lokale Bedeutung der natriuetischen Peptide für die Pathogenese der Herzhypertrophie
Teilprojektleiter: Prof. Dr. M. Kuhn
Die Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz ist eine der bedeutsamsten Folgeerscheinungen der
arteriellen Hypertonie. Neben der mechanischen Belastung durch die erhöhte Nachlast
scheint die lokale Bildung trophischer Faktoren pathogenetisch beteiligt zu sein. Ein
früher Marker für die Herzhypertrophie ist die erhöhte Bildung der
natriuretischen Peptide, ANP (atriales natriuretisches Peptid) und BNP (B-Typ natriuretisches
Peptid). Spezifischer Rezeptor für diese Peptide ist die membranständige,
partikuläre Guanylat Cyklase-A (GC-A), deren Aktivierung zur intrazellulären
Bildung des Signalträgers cGMP führt. Die GC-A wird vor allem in
Blutgefäßen, Niere und Nebenniere exprimiert, und mediiert hier die endokrinen,
blutdrucksenkenden Wirkungen des ANP (Vasodilatation, Anstieg der Diurese und Natriurese).
Weiterhin wird dieser Rezeptor auch im Herzen selbst, auf Kardiomyozyten und kardialen
Fibroblasten exprimiert, und hier werden auf der Basis experimenteller Befunde, lokale,
wachstumshemmende Effekte von ANP und BNP diskutiert. In herzinsuffizienten Patienten sind
die kardiale Bildung und Blutplasmakonzentrationen von ANP und BNP um ein Vielfaches
erhöht. In anbetracht der natriuretischen, diuretischen und vasodilatierenden Effekte
dieser Peptide könnte dies einen kompensatorischen Mechanismus zur Senkung der Vor-
und Nachlast des Herzens darstellen. Klinischpharmakologische Studien zeigten jedoch,
daß die vasodilatierenden und natriuretischen Eigenschaften von ANP und BNP in
herzinsuffizienten Patienten stark vermindert sind, was auf Veränderungen des
ANP-Rezeptors, bzw. Abnahme der Gewebe-Dichte und/oder Inaktivierung der GC-A,
zurückgeführt wird. Im Herzen selbst würde eine Hemmung der GC-A die
wachstumshemmenden Effekte der natriuretischen Peptide abschwächen, und dies
könnte ein erhöhtes Zellwachstum zur Folge haben und somit zu der Pathogenese
und Progression der Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz beitragen. In dem vorliegenden
Projekt soll die lokale Bedeutung der natriuretischen Peptide für die Regulation des
Zellwachstums im Herzen charakterisiert werden. Die bereits vorhandenen
GC-A-Gen-knock-out Mäuse zeigen eine schwere arterielle Hypertonie und massive
Herzhypertrophie. Mit Hilfe von pharmakologischen und biochemischen Untersuchungen soll
der Mechanismus dieser Herzhypertrophie charakterisiert werden. Im zweiten Teil des Projekts
soll mit Hilfe des loxP/Cremediiertem Gen-Rekombination-Systems die Expression der GC-A
selektiv in den Kardiomyozyten verhindert werden ("Herzspezifischer GC-A-Gen-knock-out").
Durch diese Zellspezifische Inaktivierung des ANP-Rezeptors werden ausschließlich die
direkten Wirkungen von ANP und BNP auf die Kardiomyozyten verhindert, während die
endokrinen Wirkungen der Peptide auf andere Gewebe (Gefäße, Nieren,...) nicht
verändert werden. Insbesondere bleiben die Blutdruckregulierenden Effekte des
ANP/GC-A - Systems erhalten, so daß Änderungen in der Funktion oder dem
Wachstum der Kardiomyozyten in diesem Modell, eindeutige Rückschlüsse auf die
lokalen (kardialen) Effekte der natriuretischen Peptide in vivo zulassen werden. (neu ab August
1998)
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter