Retrograde Terminierung

Die Retrograde Terminierung ist am Institut als Ansatz zur Lösung von Steuerungsproblemen bei Unternehmen mit auftragsorientierter Werkstattfertigung entwickelt worden, da die herkömmlichen Steuerungsheuristiken die Probleme vernetzter Fertigungsprozesse und personalorientierter Kapazitäten nicht in ausreichendem Maße in den Planungsmodellen berücksichtigen.

Im Rahmen eines Pilot-Projektes wird die Retrograde Terminierung in einem Maschinenbau-Unternehmen seit mehreren Jahren erprobt und eingesetzt. Dazu wurden der Heuristik eine Bedieneroberfläche, eine Datenbankverwaltung und weitere Schnittstellen zu bestehenden EDV-Lösungen sowie zur Betriebsdatenerfassung hinzugefügt. Die Erfahrungen des Pilotprojektes gehen immer wieder in verbesserte Folgeversionen ein.

Die aktuellen Entwicklungen beziehen sich zum einen auf ein umfassendes Monitoring-System zur grafischen Aufbereitung der Planungsergebnisse der Retrograden Terminierung. Zum anderen wird mit Hilfe von unscharfen Mengen versucht, den Planungsansatz um Aspekte der Unschärfe zu erweitern sowie die Planungsheuristik mit Hilfe eines darauf aufbauenden wissensbasierten Lösungsansatzes zu verbessern.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. D. Adam, Dr. R. Sibbel

Veröffentlichungen:

Adam, D.: Produktionsmanagement, 9. Auflage, Wiesbaden 1998.

Dikow, U.: Planung und Steuerung des Auftragsflusses bei nachfrageorientierter Kapazitätsplanung, Münster 1993.

Fischer, K.: Retrograde Terminierung, Wiesbaden 1990.

Sibbel, R.: Fuzzy-Logik in der Fertigungssteuerung am Beispiel der Retrograden Terminierung, Münster 1998.