Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Industrie- und Krankenhausbetriebslehre
Universitätsstr. 14-16 48143 Münster Tel. (0251) 83-22851 Fax: (0251) 83-22053 e-mail: ikb@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www-wiwi.uni-muenster.de/~01/index.htm Direktor: Prof. Dr. Dietrich Adam | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Industrie- und Krankenhausbetriebslehre Industriebetriebslehre | ||||
Simulation und heuristische Optimierung zur Analyse schlechtstrukturierter Planungsprobleme
Ausgangspunkt der bisherigen Forschung ist die Ablaufplanung - speziell die
Reihenfolgeplanung. Legt man das klassische Planungsschema zugrunde, so weist das Problem
der Ablaufplanung die vier bekannten Strukturdefekte auf, d.h., es ist wirkungs-, bewertungs-,
zielsetzungs- und lösungsdefekt.
Zur Überwindung dieser Defekte wird auf die Simulation und als heuristisches
Optimierungsverfahren auf Simulated Annealing, welches sich bei Problemen der
kombinatorischen Optimierung als sehr effizient erwiesen hat, zurückgegriffen. Die
Simulation soll dabei lediglich dazu dienen, einen zulässigen Maschinenbelegungsplan
sowie alle für den Entscheidungsträger relevanten Informationen zu generieren. In
dieser Form wird also von stochastischen Einflüssen abgesehen. Die übergeordnete
Komponente Simulated Annealing ruft die Simulation mit immer neuen Auftragsreihenfolgen
auf und bewertet diese gemäß der aktuell verfolgten Zielsetzung. Interaktiv ist
diese Optimierung, wenn der Entscheidungsträger während des Ablaufs
verschiedene Zielkriterien oder Parameter der Optimierung verändern kann. Somit
entfällt die Beschränkung auf eine eindimensionale Zielfunktion, welche aus einer
Bewertung der derivativen Ziele resultiert. Statt dessen werden möglichst viele effiziente,
d.h. nichtdominierte, Lösungen erzeugt, welche dem Disponenten zur Entscheidung
vorgelegt werden.
Für die Zukunft ist die Erweiterung der Simulation auf kompliziertere Fertigungsformen
und die Berücksichtigung der sich damit ergebenden zusätzlichen Ziele
vorgesehen. Insgesamt soll damit zum einen die Analyse verschiedener Fertigungstypen im
Hinblick auf bestehende Zielkonflikte erfolgen, zum anderen soll dieser Ansatz zur
Ablaufplanung zu einem praxistauglichen Instrument ausgebaut werden.
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter