Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Finanzwissenschaft Wilmergasse 6-8 Tel. (0251) 83 - 2 28 71 / 83 - 2 28 21 Direktoren: Prof. Dres. H. Grossekettler, I. Metze | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Finanzwissenschaft Lehrstuhl Finanzwissenschaft II (Prof. Dr. I. Metze) |
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Ersparnisse und wirtschaftliche Entwicklung bei alternder Bevölkerung
Fast alle Industrienationen durchlaufen den Prozeß einer alternden Bevölkerung.
Daß dieser Prozeß auch Wirkungen auf die Volkswirtschaft hat, wurde bereits recht
früh erkannt. Diskutiert wurden bislang aber überwiegend die Probleme der
Alterssicherung. In diesem Projekt wird der Betrachtungshorizont erweitert. Es wird die
Wirkung der alternden Bevölkerung auf die gesamte Volkswirtschaft betrachtet.
1. Entwicklung eines AGE-Modells mit veränderlicher Bevölkerung
Die Auswirkungen der alternden Bevölkerung auf makroökonomische Variablen,
wie die Sparquote, das wirtschaftliche Wachstum und den Beitragssatz zur Altersversicherung
werden analysiert. Dazu wurden im Berichtszeitraum ein Angewandtes Allgemeines
Gleichgewichtsmodell (AGE-Modell) mit veränderlicher Bevölkerung entwickelt.
Ein Bevölkerungsmodell, ein Erbschaftsmodell und ein Lebenszyklusmodell wurden
erarbeitet. Die Modellbestandteile wurden zu einem Gesamtmodell zusammengefügt und
in ihrem Zusammenwirken betrachtet.
Beteiligte Wissenschaftler:
2. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der alternden Bevölkerung in
verschiedenen Staaten
In diesem Projekt werden die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen der alternden
Bevölkerung in verschiedenen Staaten betrachtet. Dazu wird das AGE-Modell mit
veränderlicher Bevölkerung mit Parameterwerten belegt, so daß die
Verhältnisse in den einzelnen Ländern abgebildet werden. Der Staat und
insbesondere das Alterssicherungssystem des betrachteten Landes werden umfassend abgebildet.
Für Deutschland wurden umfangreiche Simulationsstudien unter Berücksichtigung
der Rentenreform von 1992 und weiterer Reformvorschläge durchgeführt.
Für Italien liegen erste vorläufige Ergebnisse vor. Es sollen die aktuellen
Reformvorschläge aufgegriffen und deren gesamtwirtschaftliche Effizienz- und
Verteilungswirkungen mit Hilfe des Modells analsiert werden. Für Portugal sind
Simulationen vorgenommen worden, die ausgewertet werden. Das Alterssicherungssystem
Portugals weist einige Besonderheiten auf, die für die Zukunft wachsende Probleme und
Reformbedarf vermuten lassen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter