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    Kadenz:
    Der Begriff benennt die Art des Versausgangs. Die mittelhochdeutsche Literatur kennt unter anderem folgende Arten von Kadenzen. Grundsätzlich lassen sich die mittelhochdeutschen Kadenzen in männliche, klingende und weibliche unter- scheiden: Männliche Kadenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Schlusstakt des Verses nicht voll ausfüllen (es bleibt ein pausiertes "Viertel"). Die in den Texten der mittelhochdeutschen Epik nicht auftretende weibliche Kadenz besteht aus einem zweisilbigen Reimwort, dass den Schlusstakt ausfüllt. Klingende Kadenzen verfügen über ein mehrsilbiges Reimwort und nehmen neben dem Schlusstakt auch den vorletzten Takt in Anspruch:

    (1) männlich einsilbige Kadenz. Metrische Notation: °t ^°;
    (2) männlich zweisilbige Kadenz. Metrische Notation: °w § ^°;
    (3) weibliche Kadenz. Metrische Notation: °t r°; die weiblich volle Kadenz tritt nicht in epischen Texten auf.
    (4) zweisilbig klingende Kadenz. Metrische Notation: °i°z ^°;
    (5) dreisilbig klingende Kadenz. Metrische Notation °t r°z ^°.

    Kanzone:
    Als Kanzone bezeichnet man eine spezifische Strophenform. In ihrer Makrostruktur lässt sich die Kanzone in zwei Einheiten, den Auf- und den Abgesang, einteilen. Der erste Teil der Strophe, der Aufgesang, wird wiederum untergliedert in zwei Stollen. Als Idealproportion einer Kanzone gilt, dass der Aufgesang größer als der Abgesang sein sollte, die einzelnen Stollen aber kürzer als der Abgesang.

    Kornreim:
    Der Kornreim bezeichnet eine Reimform, bei der die Waisen, also die nichtreimenden Verse, verschiedener Strophen miteinander reimen, z.B.:
    1. Strophe: ababcxc;
    2. Strophe: ababcxc; usw.;
    (der mit dem Element x bezeichnete Reim ist das Korn).

    Krasis:
    Werden zwei einsilbige Wörter miteinander verbunden, ohne dass diese vokalisch aus- bzw. anlauten, liegt eine Krasis vor. Bei dieser Form der Wortverschleifung entstehen häufig neue Laute in Form von Diphthongen (z.B. deist statt daz ist).

    Kreuzreim:
    Der Begriff Kreuzreim meint die Reimform mit alternierend auftretenden Reimen (abab); auch umschlagender Reim genannt.

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