Visiting Scholars

  • Kim H. Haegermann, Madrid

    Mit Kim H. Haegermann begrüßen wir unseren zweiten Visiting Scholar an der MSAC. Kim H. Haegermann promoviert an der Universidad Complutense de Madrid und forscht dort Thema "Bilingualismus und Soziolinguistik im ptolemäisch-römischen Ägypten. Eine Studie über die Bedeutung und Notwendigkeit der Mehrsprachigkeit in der Antike".

    Kim H. Haegermann:
    "Anhand meiner Masterarbeit „Bilingualismus im ptolemäischen und römischen Ägypten. Eine Untersuchung auf Basis der epigraphischen Quellen“ konnte ich bereits zeigen, dass verschiedenste Faktoren eine Rolle für die Bedeutung bzw. Notwendigkeit von Mehrsprachigkeit im ptolemäisch-römischen Ägypten spielten. Die Untersuchung im Rahmen meiner Arbeit ergab, dass drei große Gruppen innerhalb der griechisch-lateinischen Inschriften auszumachen sind, in denen die lateinische Sprache eine Vorrangstellung einnimmt: die Bau-, die Weih- und die Grabinschriften. Es zeigte sich, dass gerade innerhalb dieser Gruppen die Sprachwahl weniger aus rein praktischen Gründen wie der Informationsvermittlung erfolgte als vielmehr aus symbolischen wie der Zurschaustellung von Macht, Identität und Ehrerbietung.

    Die Ergebnisse meiner Masterarbeit veranlassten mich dazu nach dem Grund für die Verwendung der Zweisprachigkeit auch in den übrigen Schriftquellen zu fragen, d.h. unter welchen Umständen die Sprachen eher rein kommunikativen Zwecken dienten und wann eher symbolischen oder über den kommunikativen Aspekt hinausgehenden Funktionen, um auf diese Weise ein ganzheitliches Bild der griechisch-lateinischen Bilingualität und ihrer Bedeutung im Römischen Ägypten zu erhalten. So schien es angebracht ebenso die Bedeutung des Bilingualismus in den Papyri und den Ostraka näher zu beleuchten, um herauszufinden, inwiefern die Gründe für die Verwendung der Sprachen mit den Motivationen in den Inschriften vergleichbar sind oder, ob sie sich in auffälliger Weise unterscheiden. Wurde also auf den Bilingualismus zurückgegriffen, um eine bestimmte Art von Identität oder Zugehörigkeit darzustellen, Macht oder Überlegenheit zur Schau zu stellen oder war die Verwendung im Vergleich zu den Inschriften eher praktischer Natur und ergab sich aus der Sprache des Verfassers und des Adressaten?"

    Wir freuen uns über seinen Besuch und wünschen einen erfolgreichen Aufenthalt in Münster!

  • Lorena Pérez Yarza, Madrid

    © Lorena Pérez Yarza

    Lorena Pérez Yarza is a postdoctoral researcher from Universidad Carlos III de Madrid. She is a specialist in the religious epigraphy of the western Roman Empire with a particular interest in the religious interaction of specific population groups. Her initial doctoral research was focused on the different types of solar worship in the Roman West and currently she is looking to extend her line of research into the ways in which the divine was called upon during the Roman Empire. In particular, Dr Pérez Yarza aims to study the dynamics of onomastic sequences in cross-cultural contexts and how dedicators tended to conceptualise the divine, in order to study religious expression in epigraphy. Lorena Pérez Yarza has recently collaborated with the ERC project MAP (Mapping Ancient Polytheisms) from Université Toulouse - Jean Jaurès and she is a member of the RICO project (Religion: the Individual & the Communitas) from Universidad Carlos III de Madrid. 

    We wish you much success in your work here and a great time in Münster!