„Was wir jetzt sehen – das ist Faschismus.“
Mit diesen Worten begründete der Philosoph Jason Stanley im März 2025 seinen Fortgang von der Universität Stanford. Seiner Auffassung nach positioniere sich die Universitätsführung nicht ausreichend gegenüber der US-amerikanischen Regierung unter Donald Trump. Während auch die bekannten Historikerïnnen Timothy Snyder und Marci Shore ihre Stellen an der Universität Yale aufgaben und nach Kanada zogen, spitzt sich die Lage an amerikanischen Universitäten weiter zu: Die Trump-Administration versucht mittels Stimmungsmache und unter Androhung finanzieller Kürzungen Einfluss auf die Lehrpläne und Einschreibungsverfahren zu nehmen. Am öffentlichkeitswirksamsten tritt diesen Bestrebungen aktuell Harvard-Präsident Alan Garber entgegen.
Ausgehend von diesen Beobachtungen werden wir uns in dem Seminar mit der Frage beschäftigen, welche Aufgaben wissenschaftlichen Institutionen angesichts der weltweiten Erstarkung des Autoritarismus zukommen (sollten). Dabei werden wir uns vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen sowohl mit klassischen als auch modernen Texten befassen.
Dieses Master-Seminar ist als Workshop konzipiert. Dies bedeutet, dass die Texte als Vorbereitung gemeinsamer Aufgaben und Diskussionen dienen. Daher wird erwartet, dass alle Teilnehmerïnnen sehr gut vorbereitet zur Blockwoche erscheinen: Dies umfasst neben der Vorbereitung der Texte auch eine genaue Auseinandersetzung mit den politischen Entwicklungen bis zu Beginn des Seminars und eine aktive Teilnahme an den zuvor gestarteten Learnweb-Diskussionen. Genaueres zum Seminar-Konzept besprechen wir an einem Vorbereitungstermin im November.
- Lehrende/r: Magnus Tappert