Die Erzähltheorie ist ein fundamentaler Baustein in der Germanistik. Erzählen gehört zu den Grundkategorien der Literatur und bildet zugleich einen theoretischen Kernbereich. Die Erzähltheorie – von den klassischen Ansätzen der strukturalistischen Narratologie bis hin zu neueren interdisziplinären Erweiterungen – untersucht systematisch, wie Geschichten konstruiert sind und welche Funktionen narrative Strukturen in literarischen Texten erfüllen. Fragen nach Erzählinstanz, Fokalisierung, Zeitgestaltung, Figurenkonzeption und Erzählmodi stehen dabei im Mittelpunkt. Gleichzeitig ist das Erzählen(können) eine wichtige Kompetenz im Deutschunterricht. Narrative Fähigkeiten sind verknüpft mit (literarischem) Sprach- und Sprechhandeln und grundlegendem Textverstehen. Schüler:innen sollen z. B. (literarische) Erfahrungen verbalisieren, strukturieren, Perspektiven wechseln und komplexe Handlungszusammenhänge ordnen. In diesem Seminar liegt der Schwerpunkt im ersten Teil vor allem auf den Grundlagen der Erzähltheorie. Im zweiten Teil auf einer Basis der Game Studies und fachdidaktischen Erzählspielen: Wie können Spiele, deren Fokus auf dem Erzählen liegt, methodisch-didaktisch im Deutschunterricht eingesetzt werden, um Kompetenzen zu fördern? Welche fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnisse benötige ich als Lehrer:in, um meinen Unterricht entsprechen spiel-, literatur- und mediendidaktisch zu gestalten? Woran merke ich, dass mein Spiel kompetenzorientiert ist? Es ist geplant, dass Sie erste eigene Sprech- und Erzähl-Konzepte für kompetenzorientierten Deutschunterricht mit Erzählspielen in Kleingruppen erarbeiten und präsentieren.
DIE VERANSTALTUNG BEGINNT AM 5.11.2025- Lehrende/r: Laura Lewald-Romahn