Die Reformation war nicht nur eine kirchengeschichtliche und politische Zäsur, sie war auch ein Medienereignis, eigentlich das erste Massenmedienereignis überhaupt. Die Durchsetzung der Reformation und die Etablierung des Buchdrucks sind nicht voneinander zu trennen. Die Dynamik brachte neue Medien hervor, das Flugblatt und die Flugschrift, und ermöglichte eine nie dagewesene Form von Öffentlichkeit mit einer nie dagewesenen Fülle an Autoren und auch Autorinnen, mit Themen von der theologischen Reflexion bis zur reformatorischen Hate Speech. Editionen und Digitalisierungen bieten uns eine Riesenauswahl für exemplarische Lektüren an. Für deren Verständnis wäre eine gewisse Vertrautheit mit den Themen der Reformationszeit durchaus von Vorteil. Es wird sich auch nicht vermeiden lassen, daß wir dabei mit einem uns heute in Schreibweise und Wortwahl fremd gewordenen Deutsch und bei Digitalisierungen auch mit der Frakturschrift auseinandersetzen müssen. Das ist Teil des Übungseffekts, verlangt aber auch Motivation.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein