Kannibalismus, Schädelkult, rituelle Zerstörung – abseits der alltäglichen Forschung sieht sich die ur- und frühgeschichtliche Archäologie gelegentlich mit Praktiken konfrontiert, die sich unserem heutigen Verständnis von Normen entziehen und in ihrer Deutung alternative Interpretationsansätze erforderlich machen. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit derartigen „Randphänomenen“ macht es notwendig, neue Denkansätze zu entwickeln und sich von einer oftmals eurozentristischen Perspektive auf archäologische Zusammenhänge zu lösen. Ziel der Übung ist es, einen Einblick in die chronologische und geografische Verbreitung solcher „Kuriositäten“ zu gewinnen und sich kritisch mit deren Interpretationen als soziale, rituelle und symbolische Ausdrucksformen auseinanderzusetzen.

 

Cannibalism, skull worship, ritual destruction - apart from everyday research, prehistoric and early historical archaeology is occasionally confronted with practices that defy our current understanding of norms and require alternative interpretations. The scientific study of such ‘marginal phenomena’ makes it necessary to develop new approaches and to move away from an often Eurocentric perspective on archaeological contexts. The aim of the tutorial is to gain an insight into the chronological and geographical distribution of such ‘curiosities’ and to critically examine their interpretations as social, ritual and symbolic forms of expression.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No