Das Zeitalter der Merowingerreiche liegt an der Schwelle zwischen römischer Spätantike und fränkischem Frühmittelalter und bietet einen entscheidenden Schlüssel für das Verständnis der späteren Geschichte Westeuropas. Gleichzeitig ist die Quellenüberlieferung jenes Zeitraums zwischen 500 und 750 äußerst bruchstückhaft, was die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Merowingerzeit seit jeher deutlich erschwert hat. Durch diese Gemengelage bleiben die Reiche der fränkischen Merowingerdynastie bis heute herausfordernde, aber auch reizvolle Forschungsobjekte. In diesem Proseminar soll weniger die verworrene Ereignisgeschichte, als vielmehr die politische, rechtliche und soziale Struktur der verschiedenen Teilreiche im Mittelpunkt stehen. Besondere Aufmerksamkeit sollen dabei neben den Transformationen des Staatswesens zwischen römischen Kontinuitäten und fränkischen Neuansätzen vor allem die sozialen und kulturellen Identitäten der vielfältigen gesellschaftlichen Gruppierungen finden. Zusätzlich erfolgt im propädeutischen Teil des Seminars eine grundlegende Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten sowie in die Historischen Grundwissenschaften.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No