Das individuelle Interesse an der Antike mag manchmal die Frage vernachlässigen, welche aktuelle Bedeutung „Alte Geschichte“ für unser heutiges Leben noch beanspruchen kann. Spiegeln sich in Episoden, Persönlichkeiten oder Gemeinplätzen, die mit der Antike in Verbindung gebracht und (wie etwa der Kampf gegen die Perser, Kleopatra, der Gladiatorenkampf, die Varusschlacht usw.) in Fernsehserien, Kinofilmen oder Dokudramen verarbeitet werden, eine echte, tiefempfundene und von Anerkennung getragene Faszination für die lange vergangene Welt der Griechen und Römer wider? Ist das, was in diesem Zusammenhang medial zum Ausdruck kommt, alles, was von Antike für den heutigen Mensch übrigbleibt? Und gibt es daher neben einer gewissen Form von anekdotischer und voyeuristischer Begeisterung für mythologisch aufgeladene und üblicherweise überzeichnete Erinnerungsräume mit exotischem Beigeschmack kulturell wirklich tiefgreifende Aspekte, die die Gegenwart der Antike und ihren zeitlosen Wert für die Gesellschaft beweisen? Das Proseminar gilt diesen Fragen, die mit den Studierenden zu diskutieren sind, um in weiterer Folge zu einem Themenkatalog zu gelangen, der die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des Kurses vorgibt.

Das Seminar führt in die Grund- und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte ein (Epigraphik, Numismatik und Papyrologie), ferner werden die Hilfsmittel und Methoden vorgestellt und anhand ausgewählter Beispiele der Umgang mit ihnen eingeübt. Für den Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine schriftliche Hausarbeit und eine Abschlussklausur obligatorisch.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No