Von einer „verordneten Finsternis“ (A. Bühler) im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I hin zur hochspezialisierten akademischen Teildisziplin der historischen Mediävistik: Der Sprung vom Erfahrungshorizont der Schule in die Hörsäle der Universität scheint gewaltig. Daher gilt es zu Beginn des Studiums zunächst, ein solides Fundament an Epochenwissen zu legen. Die Vorlesung gibt einen Überblick über grundlegende historische Ereignisabläufe, Entwicklungsstränge und Strukturmerkmale vom 5. bis zum 15. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf dem Gebiet des römisch-deutschen Reiches. Exemplarisch sollen daneben anhand ausgewählter Gegenstandsbereiche die Erkenntnismöglichkeiten und -grenzen der Mittelalterforschung vorgestellt und diskutiert werden. Im steten Rückgriff auf die Quellenüberlieferung werden Methoden, Positionen und Probleme eines wissenschaftlichen Zugriffs auf vergangene Wirklichkeitswelten erörtert. Auf diese Weise wird die Vorlesung weniger ein einheitliches Porträt des europäischen Mittelalters zeichnen als vielmehr ein Panorama der Vielfalt seiner Erforschung entwerfen.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein