Im Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über das Verhältnis von Sprache und Politik. Wir werden diskutieren, was alles zur Sprache der Politik gehört und lernen, mit welchen linguistischen Mitteln politische Botschaften kodiert werden können. Danach werden wir uns anschauen, wie Sprache für politische Zwecke eingesetzt werden kann (z.B. Propaganda im Nationalsozialismusoder in der DDR, populistische Sprache, Othering, Diskriminierung durch Sprache). Sprache kann aber nicht nur ein Mittel der Politik sein, sondern auch zum Objekt politischen Handelns werden. Damit werden wir uns im zweiten Teil des Seminars beschäftigen. Relevante Fragen sind hier: Können wir durch wirkungsvolle politische Sprache und Framing politische Botschaften besser übermitteln und andere überzeugen? Sind "Gendern" und "Wokeness" wichtige Strategien auf dem Weg zu einer gerechteren Gesellschaft oder von oben aufgedrückte Einschränkungen der freien Rede? Außerdem werden wir diskutieren, welche Rolle Sprachlenkung, Sprachpflege, Sprachnormierung und Standardisierung in unserer Gesellschaft und insbesondere in der Schul- und Bildungspolitik spielen. Haben zum Beispiel Dialekte und Sprachvarietäten in der Schule einen Platz oder sollten Kinder Standardsprache lernen, um Chancengleichheit zu gewährleisten? Und wie wichtig sind Rechtschreibung und Rechtschreibreformen in unserer heutigen digitalen Gesellschaft?
- Lehrende/r: Ines Rehbein