Der Begriff des Präkonzeptes ist zu einem Grundbegriff der Philosophie- und Ethikdidaktik geworden. Das gilt nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Unterrichtspraxis. In dem in vielen Bundesländern neuen didaktischen Feld der Philosophie und Ethik in der Grundschule gelten diese vorunterrichtlichen Vorstellungen von Lernenden zu den philosophischen Inhalten von Anfang an als zentrale Lernausgangslage. Als ein Format fachdidaktischer Forschung ist empirische Präkonzeptforschung mittlerweile auch in den Fachdidaktiken der Kulturwissenschaften fest etabliert. Die besondere Expertise der Philosophie bei der Förderung von kritischem Denken, ihre begriffliche und argumentative Expertise, wird insbesondere auch in Bezug auf problematische Präkonzepte fächerübergreifend gesehen. In keiner anderen Fachdidaktik wird sich so stark auch theoretisch mit dem Forschungsgegenstand der Präkonzepte auseinandergesetzt. Gleichzeitig hat sich eine Praxis der sog. Präkonzeptphasen im Unterricht etabliert.
In diesem Seminar erarbeiten wir zunächst die klassische Diskussion um Präkonzepte in der Philosophie- und Ethikdidaktik, die vor nunmehr zehn Jahren startete. Wir stellen Vergleiche mit Präkonzepten in anderen Fachdidaktiken an und erarbeiten die neuere theoretische und empirische Literatur zum Thema in der Philosophie- und Ethikdidaktik. Abschließend setzen wir uns kritisch mit der Praxis der Präkonzeptphasen im Unterricht auseinander.
- Lehrende/r: Markus Bohlmann