Queer theology und theologische Genderforschung werden in den letzten Jahren zunehmend mehr in religionspädagogische Reflexionen einbezogen. Zugleich sind auch bei Behandlungen von Fragen in der Systematischen Theologie geschlechteranthropologische Fragen unmittelbar von Relevanz – beispielsweise in der Diskussion um die Zulassung von Frauen zum Weiheamt, aber auch in Auseinandersetzung mit der Sexualmoral der katholischen Kirche oder gängigen Gottesbildern. Im Kontext des Religionsunterrichts spielt die Auseinandersetzung mit Gender- und anderen Vielfaltsaspekten demzufolge sowohl auf der Ebene der in den Bildungsprozessen im Vordergrund stehenden Zielgruppe eine Rolle, als auch hinsichtlich der „materialen Gehalte […] und Theologumena des Christlichen, die im Kontext der klassischen Inhalte des Religionsunterrichts behandelt werden“ (Könemann 2023, 120).
Das Proseminar zielt auf den Ausbau der Sach- und Reflexionskompetenzen hinsichtlich der Gestaltung religionspädagogischer Kontexte mit besonderem Fokus auf Fragen nach dem Geschlecht und intersektionalen Verwobenheiten: Wie lassen sich Bildungsprozesse so anlegen, dass man der Vielfalt der Schüler:innen gerecht wird? Wie wird Geschlecht in Religionsschulbüchern dargestellt? Welche Rolle spielt Geschlecht in der theologischen Reflexion?
- Lehrende/r: Theresa Focke
- Lehrende/r: Yannick Selke