Vor dem Hintergrund globaler Krisen, innergesellschaftlicher Konflikte und extremistischer Entwicklungen rückt die Demokratiebildung verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Mehrere Positionspapiere, wie zuletzt die Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kulturministerkonferenz, unterstreichen einen diesbezüglichen Auftrag der Schule. Neben einer gelebten demokratischen Schul- und Unterrichtskultur (mit einer offenen Diskussionskultur, der Fähigkeit zur Kontroverse, Vielperspektivität und Toleranz gegenüber anderen Meinungen, Lebensformen und Lebensrealitäten) und der besonderen Verantwortung ausgewählter Unterrichtsfächer (wie Politik und Geschichte) ist die Demokratiebildung als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in allen Schulfächern zu verankern.
Im Rahmen des Seminars soll mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der Grundlage begrifflicher Klärungen, der Analyse curricularer Vorgaben und bereits vorliegender Konzepte und Unterrichtsmaterialien ausgelotet werden, welchen Beitrag das Fach Geographie zur Demokratiebildung leisten kann, z. B. im Kontext aktueller geopolitischer Konflikte, von Raumnutzungskonflikten, partizipativer Stadtplanung, des Umgangs mit Geodaten, Informationsquellen und Social Media oder der Dekonstruktion manipulativer Weltbilder.
Mit Blick auf das Rahmenthema Demokratiebildung in der Lehrkräftebildung, in dessen Kontext im Sommersemester 2026 universitätsweit über das Thema nachgedacht und u. a. Materialien für Schulen entwickelt sowie Veranstaltungen und Exkursionen für die Stadtbevölkerung angeboten werden sollen, bietet das Thema zahlreiche Handlungsoptionen für projektartiges Lernen.
- Lehrende/r: Michael Hemmer