Unter filmischer Medienreflexion ist ganz allgemein die Thematisierung von Medien in filmischen Inszenierungen zu verstehen. In dieser Perspektive widmet sich das Seminar dem Schreiben und seiner Darstellung in diversen Filmen und auch Fernsehserien des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Konzeption des Schreibens im Sinne der literaturwissenschaftlichen Schreibszenen-Forschung soll die filmische Inszenierung des Ensembles von Instrumentalität, Gestik und Semantik hinsichtlich ihrer medienästhetischen und -reflexiven Implikationen in Bezug auf die Kulturtechnik des Schreibens untersucht werden. Dazu wird zunächst das Konzept der Schreibszene als gemeinsame Diskussionsgrundlage genauso erarbeitet wie zentrale Aspekte der neoformalistischen Filmanalyse, um ein gemeinsames Sprechen über Filme im Allgemeinen und filmische Inszenierungen des Schreibens im Besonderen zu ermöglichen. Anhand ausgewählter Filme bzw. Ausschnitte daraus (u.a. Nosferatu, Bram Stoker’s Dracula, About Schmidt, As Good As It Gets, Kill Your Darlings, Howl, Misery, The Shining, Master and Commander, Goethe!, Kill Bill) sowie anhand von Fernsehserien (u.a. Sex and the City, Downton Abbey, The Good Wife, Mad Men, Tokyo Vice) werden die unterschiedlichen medialen Aspekte des Schreibens in ihrer jeweiligen filmischen Darstellung untersucht.
- Lehrende/r: Nils Jablonski