Durch den Schweizer Salomon Gessner erfährt die antike Idyllendichtung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Renaissance: Seine Idyllen von 1756 sowie seine Neuen Idyllen von 1772 verhelfen der als verspielt und unernst geltenden Gattung zu einer europaweiten Popularität, die sich in einer regelrechten Idyllen-Mode in der Literatur niederschlägt. Das eröffnet der literarischen Kleinform außerdem ganz neue Möglichkeiten und Reichweiten, sodass die Idylle sowohl politisch(er) wird als auch in andere narrative Formen wie den Roman Einzug hält. Im Seminar wird diese literaturgeschichtliche Wirksamkeit der Gattungserneuerung anhand der Texte Salomon Gessners behandelt, um so die Einflüsse der Idyllendichtung auf die Literatur, Kultur und Medien des 19. und 20. Jahrhunderts zu betrachten.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein