In diesem Semester lesen wir eine Auswahl an Íslendingaþættir, kurzen Erzählungen über Isländer, wie sie in Königssagas, insbesondere in der Handschrift „Morkinskinna“ (GKS 1009 fol.), begegnen. Diese unterhaltsamen, in sich geschlossenen Geschichten folgen meist einem bestimmten Erzählschema: Ein Isländer kommt als Fremder an den norwegischen Königshof, gerät in Konflikt mit dem König bzw. seinem Umfeld und muss seine Position behaupten.
Das Lektüreseminar richtet sich an Fachstudierende ab dem 3. Semester, welche die „Einführung in die mediävistische Skandinavistik II“ im Sommersemester abgeschlossen haben. Darüber hinaus steht es allen Studierenden mit Altnordisch-Kenntnissen offen. Es ist vorzugsweise für die Prüfungsform „Präsentation mit benoteter wissenschaftlicher Ausarbeitung“ im B.A. vorgesehen und nur in Ausnahmefällen als Basis einer großen Hausarbeit.
Einführende Literatur:
- Ármann Jakobsson: Íslendingaþættir. Saga hugmyndar, Reykjavík 2014 (Studia Islandica 63).
- Ármann Jakobsson: A Sense of Belonging. Morkinskinna and Icelandic Identity, c. 1220, Odense 2014 (The Viking Collection 22).
- Joseph C. Harris: Genre and Narrative Structure in Some Íslendinga þættir, in: Scandinavian Studies 44 (1972), 1-27.
- Stefanie Würth: Elemente des Erzählens. Die þættir der Flateyjarbók, Frankfurt am Main 1991 (Beiträge zur Nordischen Philologie 20).
- Lehrende/r: Roland Scheel