Unter den künstlerischen Strategien der Avantgarden nehmen sprachbezogene Bedeutungsverschiebungen, etwa durch Auswahlakte (Readymade) oder Kontextveränderungen (Collage), einen großen Stellenwert ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht der selbstreferenzielle Gestus in Futurismus, Dada und Surrealismus in Zusammenhang mit der Entwicklung von einer repräsentativen zu einer transformativen Rolle der Kunst. Diese Dynamik war mit einer radikalen Entkoppelung von Zeichen und Bezeichnetem, Wort und Bedeutung verbunden.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung werden im Seminar künstlerische Strategien und Strömungen, Werke und Begleitdiskurse behandelt. Anknüpfend an die Auseinandersetzung mit den Praktiken der historischen Avantgarden werden exemplarisch weitere Positionen untersucht, etwa die sich in den 1970er Jahren manifestierende Verknüpfung von Beschreibung und Werk. Vergleichend diskutieren wir im Hinblick auf die Gegenwartskunst raumbezogene und medial vermittelte Strategien der Bild-Text-Verschränkung. Nach Möglichkeit sind Ausstellungsbesuche und/oder ein ausstellungspraktischer Teil geplant.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein