Zwölf Söhne hatten die beiden Ehen des normannischen Adeligen Tankred von Hauteville hervorgebracht, doch nur einer davon wurde zum Erbe seines schmalen Landbesitzes bestimmt. Den übrigen Sprösslingen gab der Vater den Rat, sich außerhalb der Heimat „durch Klugheit und Gewalt“ ein standesgemäßes Auskommen zu sichern. Mit diesen Worten beginnt der Geschichtsschreiber Ordericus Vitalis seine Schilderung einer dynastischen Erfolgsgeschichte, die 1130 in der Errichtung eines Königreichs im Süden Italiens gipfeln sollte. Das Hauptseminar wird diesen Prozess der Etablierung normannischer Herrschaft nachzeichnen und dabei Schlaglichter auf eine Region des mittelalterlichen Europa zu werfen, deren kultureller Reichtum bereits die Zeitgenossen zu faszinieren vermochte.
- Lehrende/r: Jan Keupp