1583 wurde die „Accademia della Crusca” in Florenz gegründet: die älteste europäische Sprachgesellschaft. Damit begann die Tradition der Sprachreinigung und Sprachpflege in Italien. Aber v.a. war damit die entscheidende Instanz begründet, die der einheitlichen Sprachnorm zum Durchbruch verhelfen sollte, und durch die sich die Kodifizierung dieser Sprachnorm institutionalisieren konnte. Ihre über Jahrhunderte andauernde dominante Stellung verdankte die „Crusca” dem 1612 erstmals publizierten „Vocabolario degli Accademici della Crusca”. Mit Ihrem Werk und ihrem Motto „il più bel fior ne coglie” konnte die „Crusca” abenicht nur Lob und Anerkennung ernten, sondern auch Kritik.
Über diesen Erfolg, aber auch die kritischen Stimmen wird im Rahmen des Seminars diskutiert; ebenso stehen weitere sprachpuristische Unternehmungen in Italien im Fokus der Betrachtungen. Außerdem soll insbesondere der anhaltende oder auch nicht anhaltende, erfolgreiche Durchbruch der italienischen einheitlichen Sprachnorm bis heute aufgezeigt und besprochen werden. Oder sieht die sprachliche Realität in Italien doch anders aus?
Literatur: Marazzini, Claudio: Kurze Geschichte der italienischen Sprache. Tübingen: Stauffenburg, 2011.
Migliorini, Bruno: Storia della lingua italiana. Florenz: Sansoni, 2000.
Reutner, Ursula; Schwarze, Sabine: Geschichte der italienischen Sprache. Eine Einführung. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2011.
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über HISLSF
Leistungsnachweis: Referat bzw. schriftliche Hausarbeit
- Lehrende/r: Eske Prasuhn