Die wichtigste Entwicklung der Nachkriegszeit in Italien war die Ausbreitung der Nationalsprache zulasten der Dialekte. Das Italienische ist heute für die Mehrheit der Italiener gesprochene Muttersprache und nicht mehr nur eine formale Schriftsprache – dadurch sind zahlreiche regionale Varietäten der Standardsprache entstanden. Die Untersuchungsgegenstände sind die geographischen Varietäten (Dialekte und regionale Formen der Nationalsprache), Minderheitensprachen sowie alle sozialen, stilistischen und situationsbedingten Sonderformen natürlicher Sprachen. Erscheinungsformen wie z. B. elaborierter/restringierter Code, gesprochenes/geschriebenes Italienisch, italiano popolare, italiano neostandard, Jugendsprache, Minderheitensprachen und Genderlinguistik werden im Rahmen des Seminars thematisiert.
Literatur: Blasco Ferrer, E: Handbuch der italienischen Sprachwissenschaft. Berlin: Schmitt, 1994.
Devoto, G.; Altieri Biagi, L.: La lingua italiana. Storia e problemi attuali. Turin: ERI, 1979.
Holtus, G.; Radtke, E. (Hgg.): Varietätenlinguistik des Italienischen. Tübingen: Narr, 1983.
Lobello, S.; Nobili, C.: L’italiano e le sue varietà. Florenz: Cesati, 2018.
Michel, A.: Einführung in die italienische Sprachwissenschaft. Berlin, New York: De Gruyter, 2011.
Sobrero, A. (Hg.): Introduzione all’italiano contemporaneo. Vol. 1 und 2. Rom: Laterza, 2002-2004.
Telmon, T.: Le minoranze linguistiche in Italia. Alessandria. Ed. Dell’Orso, 1992.
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über HISLSF
Voraussetzungen: Referat bzw. schriftliche Hausarbeit
- Lehrende/r: Eske Prasuhn