Das Ziel des Seminars besteht darin in die Philosophie des Selbstbewusstseins in historisch-systematischer Gestalt einzuführen. Die Philosophie des Selbstbewusstseins stellt systematisch gesehen eine Teildisziplin der Philosophie des Geistes dar, in der es einfach gesagt um die Frage geht: »Was ist Selbstbewusstsein«? oder anders formuliert: Wie lässt sich das Phänomen des Selbstbewusstseins philosophisch explizieren und in seiner (mutmaßlichen) Eigenart erfassen. Das Phänomen des Selbstbewusstseins hat zahlreiche Philosophinnen und Philosophen fasziniert und ist gerne auch für weitergehende systematische philosophische Zwecke in Anspruch genommen worden, insbesondere in den umfangreichen systematischen Großvorschlägen des deutschen Idealismus, etwa bei Reinhold, Fichte, Schelling und nicht zuletzt Hegel. Aber auch in der sprachkritischen Tradition, sowie der Philosophie der frühen Neuzeit finden Auseinandersetzungen mit diesem Phänomen immer wieder statt.

Im Seminar wollen wir uns dieser Problemgeschichte und ihren hermeneutischen wie systematischen Herausforderungen stellen und anhand ausgewählter Textauszüge versuchen uns in diesem philosophisch hochanspruchsvollen Gelände zu orientieren und zurechtzufinden. Der historisch-systematische Zugriff soll dabei deutlich werden lassen, dass sich nicht einfach verschiedene Vorschläge nebeneinander finden, sondern sich diese, zumindest zum Teil, auch in eine argumentativ-explikative Abfolge bringen lassen.

Das Seminar setzt die Bereitschaft voraus, sich auf ein anspruchsvolles, dafür aber auch sehr faszinierendes, Thema und entsprechend herausfordernde Texte einzulassen, sowie die Bereitschaft mündlich am Seminargeschehen zu partizipieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein