Mit den Malern tom Ring und den Bildhauern Heinrich und Johann lernen wir in diesem Proseminar einige Hauptvertreter der „westfälischen Renaissance“ kennen und beschäftigen uns gleichzeitig mit der (Kunst-)Geschichte Münsters im 16. Jahrhundert.

Die Geschichte der Künstler und ihrer Werke ist eng mit der Reformation und mit der Täuferherrschaft in den 1530er Jahren in Münster verknüpft. Die Familie Brabender verließ Münster 1534 (oder wurde vertrieben), viele Werke Heinrich Brabenders fielen dem Bildersturm zum Opfer. Allerdings florierte die Werkstatt, die ab 1537 sein Sohn Johann leitete, in den Jahren nach der Täuferherrschaft, als die Kirchen wieder neu ausgestattet werden mussten. Auch die Familie tom Ring, Luther-Anhänger, flohen vor den radikalen Täufern 1534 aus der Stadt. Wie die Brabender erhielten sie nach ihrer Rückkehr 1536 zahlreiche Aufträge zur Wiederherstellung des Bilderschmucks in den Kirchen. Sowohl diese Erschütterung durch die tiefgreifenden religiösen, sozialen und politischen Umbrüche, als auch die stilistischen und motivischen Anlehnungen an die neuen Errungenschaften der Renaissance lassen sich in den Werken nachverfolgen. Je nach Teilnehmer_innenzahl werden wir vor Ort in Museen und Kirchen Münsters arbeiten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein