Nicht nur in deutschen Großstädten werden seit vielen Jahren postkoloniale Stadtrundgänge angeboten. Sie stehen unter der Prämisse und illustrieren (im Wortsinne), dass das Koloniale bzw. Kolonialismus kein abstraktes Konzept oder ein Geschehen weitab der Heimat war, sondern weithin eingebunden in den Alltag der Menschen. Verbunden mit der Kritik an kolonialen Kontinuitäten zeigen postkoloniale Stadtführungen auf, wo und auf welche Weise Kolonialgeschichte im Stadtbild bis zum heutigen Tage präsent ist.

Ausgehend von der einführenden Diskussion postkolonialer Theorie(n) und Kritik und von Wiederholungen relevanter theoretischer Konzepte (u.a. Geschichtskultur, Forschend-entdeckendes Lernen, historische Lernorte) begreift die Übung (Stadt-)Räume als Orte des Historischen, als Orte geschichtskultureller Auseinandersetzung sowie als außerschulische Lernorte, deren Erschließung einer profunden didaktischen Reflexion und Planung bedarf. In der Übung werden solche Planungsentscheidungen bei geführten Stadtrundgängen kritisch zur Kenntnis genommen, bevor die Teilnehmenden selbst Stadtrundgänge entwickeln und durchführen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No