In diesem Seminar befassen wir uns mit Redeformen, die politische Wirklichkeit nicht nur beschreiben, sondern aktiv gestalten - etwa durch das Verstärken von Vorurteilen und Stereotypen, das Ausgrenzen sozialer Gruppen oder das Mobilisieren von Affekten. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Redeformen, die geeignet sind, Ressentiments zu schüren oder zu verstärken. Dazu gehören beispielsweise Hassrede, politische Propaganda, aber auch subtilere Formen wie die Verwendung von fig leaves („Ich bin kein Rassist, aber…“) und dog whistles, i.e. codierte Ausdrücke, die nur für bestimmte Adressaten eine politische aufgeladene Botschaft vermitteln (z.B. „Wohlfahrtsstaat“). Im Seminar werden wir uns sowohl mit klassischen als auch mit zeitgenössischen Positionen der Sprachphilosophie vertraut machen und hierbei ein Verständnis dafür entwickeln, wie Sprache als Medium politischer Einflussnahme fungieren kann.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein