Dieses Seminar orientiert sich in groben Zügen an Julia Joratis jüngst erschienenem zweibändigem Werk Slavery and Race, das die Debatten über Sklaverei vom 16. bis zum 18. Jahrhundert untersucht. Jorati zeigt die enge Verknüpfung zwischen der Rechtfertigung der Sklaverei und den zeitgenössischen Vorstellungen von „Rasse“ – häufig durch die Übernahme der Theorie der „natürlichen Sklaverei“.

Im Seminar befassen wir uns mit einer Auswahl der von Jorati untersuchten Denkerinnen und Denker, darunter die berühmte Debatte zwischen Juan Ginés de Sepúlveda und Bartolomé de las Casas sowie die Positionen von G. W. Leibniz, Gabrielle Suchon und Immanuel Kant. Dabei diskutieren wir nicht nur Joratis Interpretation, sondern arbeiten intensiv mit den Originaltexten. Unser Ziel ist es, die jeweiligen Auffassungen zu Herrschaft und Gleichheit, zum Recht auf Freiheit, zur moralischen Rechtfertigung der Sklaverei sowie zu den zugrunde liegenden metaphysischen Voraussetzungen – soweit vorhanden – kritisch zu analysieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No