BA Modul 3: Historische und vergleichende Perspektiven in der Kultur- und Sozialanthropologie
Zielsetzung und Einbindung in das Curriculum
Dieses Aufbaumodul bietet eine vertiefende Auseinandersetzung mit den historischen Dimensionen und vergleichenden Ansätzen der Kultur- und Sozialanthropologie. Es ergänzt die im Modul 2 vermittelten ethnographisch-empirischen Methoden durch eine Einführung in historisch-anthropologische Zugänge und stellt damit eine zentrale Brücke zwischen theoriegeleiteter Reflexion und methodischer Praxis dar. Ein besonderer Fokus liegt auf vier zentralen Teilbereichen der aktuellen anthropologischen Forschung:
- Dekoloniale Theorien und Feminismen: Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten im Wissen(schaffen) und deren kritischer Hinterfragung;
- Emotion und Affekt: Untersuchung emotionaler und affektiver Dimensionen des Sozialen sowie deren kulturelle Kodierungen und Bedeutungen;
- Psychological Anthropology: Reflexion über die Verflechtungen von Kultur, Psyche und subjektivem Erleben in verschiedenen historischen und sozialen Kontexten;
- Umweltethnologie: Analyse von Mensch-Umwelt-Beziehungen im Spiegel sozialer, ökologischer und epistemischer Umbrüche.
Lehrinhalte
Die Lehrveranstaltung thematisiert u.a. den Zusammenhang von Kolonialismus und Wissensproduktion, sowie theoretische Ansätze zur Analyse von class, race, gender, age, citizenship und weiteren gesellschaftlichen Differenzlinien. Dabei werden sowohl klassische Theorien als auch aktuelle kultur- und sozialanthropologische Konzepte diskutiert. Im Zentrum stehen dabei ausgewählte Fallstudien, die zur kritischen Anwendung und Diskussion theoretischer Zugänge einladen.
Lernergebnisse
Nach Abschluss der Vorlesung Moduls sind die Studierenden in der Lage:
- kultur- und gesellschaftstheoretische Perspektiven einzuordnen und in ihren historischen Entwicklungen zu reflektieren;
- eigene Fragestellungen zu historischen und gegenwartsbezogenen Phänomenen zu formulieren und zu bearbeiten;
- historische Quellen kritisch zu analysieren und in Forschungskontexte einzubetten;
- zentrale Konzepte der Kultur- und Sozialanthropologie souverän in Diskussionen, Präsentationen und schriftlichen Arbeiten anzuwenden.
- Lehrende/r: Thomas Stodulka