Das Seminar widmet sich zentralen Aspekten literarischer Perspektivgestaltung. Im Fokus steht die Frage, wie Erzählinstanzen Wahrnehmung und Emotionalität durch Fokalisierung strukturieren: Wer nimmt in einer Erzählung was wahr – und wie beeinflussen diese Perspektivierungen unser eigenes Lesen, Verstehen und Fühlen?
Das Seminar bietet eine fundierte Einführung in erzähltheoretische Konzepte der Fokalisierung sowie in Formen und Funktionen fokalisierten Erzählens. Greifbar soll werden, wie Texte Wahrnehmungsfilter und emotionale Deutungsrahmen modellieren – sowohl auf Seiten der Figuren als auch in der Steuerung ihrer Rezipierenden. Methodisch wird der Schwerpunkt auf die Erarbeitung und Anwendung präziser Analysetechniken gelegt, die auch für schulische Vermittlungszusammenhänge fruchtbar gemacht werden können.
Gelesen werden drei literarische Werke: ein Kinder- oder Jugendbuch, ein kanonischer Prosatext der deutschsprachigen Literatur sowie ein Werk aus einer früheren literarischen Epoche. Die konkrete Auswahl treffen die Seminarteilnehmenden nach der Seminarplatzvergabe in einem gemeinsamen Abstimmungsverfahren. Das Seminar setzt die Bereitschaft zur intensiven Textlektüre sowie zur aktiven Beteiligung voraus.
- Lehrende/r: Silvia Reuvekamp
Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No