Am Beginn des Seminars soll eine ketzerische Frage stehen: Was gibt einem Menschen, in der Regel einem Erwachsenen, eigentlich das Recht, einen anderen, in der Regel ein Kind, zu erziehen? Wenn ein Erwachsener antritt, einen anderen Erwachsenen zu erziehen, würde dieser das meist als übergriffig zurückweisen. Vorm 18. Geburtstag wird dasselbe Vorhaben aber nicht nur geduldet, sondern sogar gefordert und institutionell gefördert.

Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen und andere Akteure im Bereich der Erziehung können sich zwar auf einen gesetzlichen Auftrag berufen. Aber dieser Umstand allein dürfte kaum ausreichen, um die eigene pädagogische Tätigkeit als wertvoll und richtig begreifen zu können.

Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, worin der Wert von Erziehung überhaupt liegt, welche Ziele sie haben sollte, und was sie legitimiert. Hierzu wollen wir die Beiträge verschiedener Philosophen lesen und diskutieren, und dabei, ganz nebenbei, den genuin philosophischen Zugang zum Thema Erziehung erfahren. Die Textauswahl wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
ePortfolio: Nein