Nachhaltig, klimafreundlich, umweltschonend und fair soll sie sein, die neue Gesellschaft und Wirtschaft der Nachhaltigkeit. Unternehmen, Staaten, Schulen, Wissenschaften, Religionen, Mobilitätssysteme, die Städte, alles soll in der grünen Moderne im Sinne der Nachhaltigkeit verändert werden. Auch die Subjekte sind dazu aufgerufen ihre sozialen Praktiken kritisch zu überprüfen und ggf. im Sinne einer nachhaltigen Lebensführung anzupassen. Biologisch und regionale angebaute Lebensmittel, Ökostrom, Kaffee und Schokolade nur fair gehandelt und wenn es ein Auto sein muss, Bitte ein elektrisches. Trotz des Wissens über die sozialen und ökologischen Katastrophen der Gegenwart und alle diese Versuche in den letzten Jahrzehnten eine nachhaltige Gesellschaft zu errichten, gelingt ist bisher nicht zentrale Nachhaltigkeitsziele (Schutz der Umwelt und globale Gerechtigkeit) zu erreichen. Versuche das eigene Verhalten im Sinne einer nachhaltigen Lebensführung zu verändern, scheinen zum Scheitern verurteilt zu sein. Warum? In diesem Seminar steht das Konzept der Externalisierung von Stephan Lessenich im Zentrum, um Antworten auf diese Frage zu finden. Nach einem kurzen Einführungsblock zum Nachhaltigkeitskonzept und in der Öffentlichkeit verbreiteten Erzählungen über eine Nachhaltigkeitstransformation, rekonstruieren wird auf der Grundlage der Monographie „Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis“ verschiedene Facetten von Externalisierung, um uns ein genaueres Bild, von den ökologischen und sozialen Herausforderungen zu erschließen, mit denen die Weltgesellschaft gegenwärtig konfrontiert ist.
- Lehrende/r: Björn Wendt