Wie an das Unfassbare erinnern? – die Erinnerungskultur ist nicht nur angesichts des Endes der Ära der Zeitzeug:innen und Überlebenden des Holocaust im Wandel, sondern wird auch mehr und mehr kritisch angefragt. Für Jüdinnen und Juden wie für Christinnen und Christen gehört das Erinnern zur eigenen religiösen Tradition, so ist der Beitrag zur Erinnerungskultur bis heute enorm. Das Hauptseminar lädt dazu ein, sich mit den verschiedenen Facetten einer religiösen und theologisch verantworteten Erinnerungskultur auseinanderzusetzen. Themen sind unter anderem die Schuldgeschichte der christlichen Kirchen, der katholische Antisemitismus, frühe Formen des Erinnerns an den Holocaust in der Bundesrepublik, die Frankfurter „Auschwitz-Prozesse”, Rolf Hochhuths Theaterstück „Der Stellvertreter” sowie philosophische und theologische Konzepte „nach Auschwitz”. Ziel ist es, aus der Auseinandersetzung mit bisherigen Grundpfeilern des Erinnerns an die Ermordung von über 6 Millionen Juden im christlich geprägten Europa Impulse zu gewinnen, wie in Zukunft eine Erinnerungskultur aussehen kann. Zentraler Bestandteil des Hauptseminars ist die mehrtägige Exkursion nach Auschwitz und die Besichtigung des Geländes des Vernichtungslagers (9.-13. März 2026).
Kosten max. 420 Euro (Zuschüsse sind angefragt und Anträge auf Förderung gestellt, sodass der Preis sich noch reduzieren wird).
- Lehrende/r: Matthias Daufratshofer
- Lehrende/r: Ludger Hiepel
- Lehrende/r: Michael Pfister
- Lehrende/r: Sarah Scotti