Studien belegen jüngst nachdrücklich die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Gleichzeitig werden jungen Erwachsenen eklatante Wissenslücken mit Blick auf die Shoah attestiert. Angesichts dieser Ausgangslage bleibt die Relevanz antisemitismuskritischer Bildung offensichtlich. Gerade bezüglich der anscheinend defizitären Wirksamkeit bisheriger Lehr-Lern-Prozesse ist zu fragen, wie Konzepte antisemitismuskritischer Bildung so (weiter-)entwickelt werden können, dass es zu nachhaltigen Effekten kommt.

Dieser großen Frage wird im Proseminar mit Blick auf den Religionsunterricht nachgegangen, indem zunächst eine kritische Auseinandersetzung mit religionspädagogischen Modellierungen und Forschungsdesideraten angeregt wird. Ein forschungspraktischer Bezug kann durch das Projekt „Asking the Pope for Help” (https://www.uni-muenster.de/FB2/aph/) hergestellt werden: Tausende als jüdisch verfolgte Menschen wandten sich während der Shoah in Bittbriefen an Papst Pius XII. und den Vatikan. Im Seminar soll darüber diskutiert werden, welche konkreten didaktischen Perspektiven dieses einmalige Quellenkorpus für den Religionsunterricht bietet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No