„So gewiß sichtbare Darstellung mächtiger wirkt, als toter Buchstabe und kalte Erzählung, so gewiß wirkt die Schaubühne tiefer und dauernder als Moral und Gesetze. […] Die Schaubühne ist mehr als jede andere öffentliche Anstalt des Staats eine Schule der praktischen Weisheit, ein Wegweiser durch das bürgerliche Leben, ein unfehlbarer Schlüssel zu den geheimsten Zugängen der menschlichen Seele.” Friedrich Schiller weist in seiner Schaubühnen-Rede dem Theater eine gemeinschaftsbildende und gesellschaftsverändernde Kraft zu. Ist das eine Utopie oder/und ein Auftrag auch an das gegenwärtige Theater? Soll und muss Theater politisch sein? Was ist damit genau gemeint? Und was heißt das für das Medium, mit dem wir uns in der Germanistik hauptsächlich auseinandersetzen: für den dramatischen Text und das Theaterstück? Das Seminar bietet eine Einführung in die Gattung Drama und der Dramenanalyse mit zwei Akzentuierungen: Zum einen diskutieren wir den Begriff des Politischen, zum zweiten begreifen wir den schriftlichen Dramentext immer schon als auf seine mögliche Aufführung ausgerichtet und modellieren dementsprechend dramenanalytische Instrumentarien. Wir lesen historische und aktuelle Dramen, gehen gemeinsam ins Stadttheater und auf die Studiobühne und entwickeln semesterbegleitend Fragestellungen für Hausarbeiten. Die Textauswahl und weitere Informationen finden Sie zu Beginn des Semesters im entsprechenden Learnweb-Kurs.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2025/26
ePortfolio: No