Das Seminar versteht sich als Fortsetzung der gleichnamigen Veranstaltung aus dem WiSe 2024/2025 und als Ergänzung und Vertiefung für den Kunst-und-Bau-Wettbewerb MedForCe ist aber auch für alle Interessenten am Thema gedacht. Insbesondere gibt es auch Gelegenheit, die konkrete Umsetzung von Projekten zu begleiten und beraten. Erfahrungen sowohl in der Realisierung wie auch in der Nutzung von so entstandenen Werken sollen dabei thematisiert und diskutiert werden. Materialien, Dimensionen, Sichtbeziehungen sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie die möglichen baulichen Veränderungen oder die spätere Ausstattung von Räumen mit Möbeln, Pflanzen oder mehr ungeplanten, individuell initiierten Ausschmückungen oder Dekorationen. Dies soll sowohl an den konkreten Entwürfen diskutiert werden wie auch an Beispielen von ausgeführten und dokumentierten Maßnahmen. Protokolle und Dokumentationen von Wettbewerben sind dabei eine wertvolle Hilfe wie auch ein entsprechend eingerichteter Seminarapparat. Neben den Detailfragen technischer und organisatorischer Art sollen dabei auch durchaus auch Grundsatzfragen behandelt werden. Von besonderer Bedeutung kann z. B. die Frage der Rezeption sein. Deren „Unvermeidlichkeit“ von Kunstwerken im öffentlichen Raum überhaupt und bei Kunst-und-Bau-Maßnahmen in besonderen sind bei der konkreten Planung und letztendlichen Realisierung ein entscheidender Faktor. Die "Robustheit" eines Werkes als weiteres Kriterium ist zunächst ein technisch-pragmatischer Gesichtspunkt. Die Werke werden in aller Regel in öffentlichen oder halböffentlichen Räumen positioniert, die nicht Kunstorte wie Museen oder Galerie sind und andere Funktionen zu erfüllen haben als die Präsentation von Kunst. Das bedeutet auch, dass die Werke ggfs. auch behandelt werden wie andere funktionale Dinge im jeweiligen Zusammenhang, z. B. bei der Reinigung, Bestuhlung, Veranstaltung etc. Dann ist „Robustheit“ aber auch ein eminent ästhetisches Kriterium. Die formale Integrität eines Werkes kann erheblich leiden, wenn sich die räumlichen oder funktionalen Abläufe oder Verhältnisse auch nur geringfügig ändern. Es ist also auch eine Frage der Autonomie des Werks im Verhältnis zum Ort, wo gerade das Kriterium der Ortsspezifizität (site specific) eine durchaus berechtigte und übliche Forderung.

Semester: ST 2025