Gegenstand der Vorlesung sind die sog. Latène-Kulturen in ihrem gesamteuropäischen Kontext. Ausgewählte archäologische Quellenkategorien (Gräber, Siedlungen, Opfer- und Ritualplätze) werden ausführlich behandelt, diachron miteinander verglichen und der historischen Überlieferung gegenübergestellt. Themen der Vorlesung sind die Frühlatènezeit (5./4. Jh. v.Chr.) mit berühmt gewordenen Fürsten- und Fürstinnengräbern und den daran eng gebundenen Zeugnissen der Latène-Kunst, die Mittellatènezeit (3./2. Jh. v.Chr.) - insbesondere die keltischen Wanderungen und deren Folgen im Rahmen des kulturellen sog. „Rückstroms“ - sowie die Spätlatènezeit (2./1. Jh. v.Chr.) mit der Herausbildung von großen stadtähnlichen Ansiedlungen, der Münzwirtschaft etc., alles kulturelle Errungenschaften nach mediterranem Vorbild. Die Vorlesung schließt mit dem Gallischen Krieg und dessen mögliche archäologische Nachweisbarkeit im linksrheinischen Mittelgebirgsraum ab.
- Lehrende/r: Ralf Gleser