Das Hohelied (Hld.) – eine Sammlung von Liebesliedern, deren Endfassung vermutlich im 3. Jh. v.Chr. erstellt wurde – hatte unter den frühchristlichen Autoren einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Die Kirchenväter widmeten dem Hohelied im Rahmen ihrer Schriftauslegung viel Aufmerksamkeit, da sie das Wechselspiel von Braut und Bräutigam als eine Verhältnisbestimmung zwischen Kirche und Christus bzw. der einzelnen Seele und Christus interpretierten. Wissenschaftstheoretisch wurde das Hohelied oft als die Metaphysik der christlichen Philosophie aufgefasst. Den frühchristlichen Deutungen dieses biblischen Buches wird in dem Proseminar anhand von ausgewählten Quellen nachgegangen. Dabei werden die grundlegenden Arbeitstechniken der Historischen Theologie vermittelt, mit einem besonderen Fokus auf die Einübung der Quellenkritik.
- Lehrende/r: Felix Arens