Dieses Blockseminar lotet die Möglichkeiten des Ich-Erzählens in der Vormoderne aus und behandelt in diesem Zusammenhang zunächst die Grundlagen von Schrift, Schriftlichkeit und Literaturproduktion im Mittelalter. In einem ersten Block, der zum Ziel hat, theoretische Grundlagen zu vermitteln, stehen die Themen Erzählfunktionen, Autorschaftsverständnis, narrative Identität sowie spezifische Muster biografischen und autobiografischen Erzählens im Zentrum. In einem zweiten Block nehmen wir viele Beispiele für biografisches, autobiografisches sowie autofiktionales Erzählen aus der Vormoderne in den Blick, darunter Einhards ‚Vita Karoli Magni‘, Elisabeths von Schönau ‚Visionsbuch‘, Oswalds von Wolkenstein Lieder und Georgs von Ehingen ‚Reisen nach der Ritterschaft‘. Dabei werden die historischen Entwicklungslinien ebenso im Blick behalten wie die spezifischen Erzählkontexte der Textzeugnisse.

Wir bereiten uns durch Schreibaufgaben auf die MAP vor und integrieren sowohl den Digitalen Selbstlernkurs als auch das ‚E-Tutorium Germanistische Arbeitstechniken‘ in unser Seminar. Das Seminar wird von einem Learnweb-Kurs begleitet. Alle historischen Texte liegen in Übersetzung vor. Kenntnisse des Lateinischen und des Mittelhochdeutschen werden nicht vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2025
ePortfolio: No