Wie lassen sich Konzepte von race und gender rekonstruieren, wie wirken sie in Medizin und medizinischer Forschung, wie mit ihnen umgehen? Rassistische und gender-basierte Diskriminierung und problematische Konstrukte von race und gender in medizinischen Institutionen und medizinischer Forschung richten enormen Schaden an. Sie finden sich bspw. in Form von verweigerter oder schlechterer Behandlung auf Grund von offener Ablehnung, fehlendem oder verzerrtem Wissen, Stereotypen oder impliziten biases. Rassistische Vorstellungen von Unterschieden zwischen Menschengruppen sowie Formen des Sexismus wirken des Weiteren in biomedizinischer Forschung, race-based medicine sowie durch bestimmte Geräte oder Technologien wie dem Pulsoximeter und dem Spirometer, aber auch Hüftimplantaten oder chirurgischen Werkzeugen fort. Die Auseinandersetzung mit Rassismus und gender-basierter Diskriminierung in der Medizin ist philosophisch anspruchsvoll. Sie muss historische, sozial- und kulturwissenschaftliche Arbeiten integrieren, Formen der Ignoranz und gesellschaftliche Konflikte navigieren und der Verwobenheit theoretischer und praktischer philosophischer Fragen gerecht werden. Das Seminar legt zum einen Grundlagen zum Verständnis von Rassismus sowie zu Konzepten von race und gender, implicit bias, Intersektionalität und epistemischer Ungerechtigkeit. Zum anderen werden verschiedenste Ausprägungen von Rassismus und gender bias in der Medizin untersucht und dabei eine große Bandbreite gesellschaftlich relevanter und philosophisch anspruchsvoller Fragen und Forschungsansätze behandelt.

Semester: SoSe 2025
ePortfolio: Nein