Der Eintrag vom 23. April 1501 in die Matrikel der Universität Erfurt ist der älteste urkundliche Beleg für Martin Luthers Leben. Warum wählte er Erfurt als Studienort? Wie sahen seine dortigen Studienbedingungen aus? Hat er sich dem erniedrigenden Aufnahmeritual der "Deposition" unterziehen müssen und hat er es später selbst an jüngeren Kommilitonen mitvollzogen? Welche Fächer und welche Inhalte hat er studiert und an welchen Orten? Welche akademischen Grade hat er wie schnell erworben? Wer waren seine Lehrer und wer seine Kommilitonen? Trug sein Erfurter Studienaufenthalt zu seinem späteren Wirken als Reformator bei? Wie hat er selbst sein Studium im Nachhinein reflektiert? Hat er sich etwa an der Universität Erfurt "radikalisiert"?
Am Beispiel der aufgeworfenen und anderer Fragen sollen anhand von urkundlichen, historiographischen, bildlichen und liturgischen Quellen sowohl zentrale Themenbereiche der mittelalterlichen Geschichte als auch grundlegende Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik vertiefend behandelt werden.
- Lehrende/r: Wolfgang Wagner