In diesem Seminar werden zentrale Theorien und Techniken der Kommunikation vermittelt, reflektiert und auf geburtshilfliche Situationen übertragen (z. B. Schwangerenvorsorge, Situationen während der Geburt und im Wochenbett, Situationen im Rahmen der Nachsorge). Die Studierenden lernen auch zentrale Theorien und Befunde zur Entwicklungspsychologie des Säuglingsalters (z. B. Bindungstheorie, Regulationsstörungen, kulturvergleichende Entwicklungspsychologie) sowie damit verbundene evidenzbasierte Beratungskonzepte kennen. Die Studierenden lernen Gesprächsführungs- und Strukturierungstechniken zur Durchführung eines Anamnesegesprächs und weiterführender Beratungsgespräche kennen. Sie beschäftigen sich mit unterschiedlichen Methoden der Gestaltung kommunikativer Prozesse (z. B. paraphrasieren, verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte, Einsatz bestimmter Fragetechniken, aktives Zuhören, Gestaltung digitaler Kommunikation). Der Fokus wird dabei nicht nur auf die verbale Kommunikation, sondern auch auf Formen der non-verbalen Kommunikation bei den Patientinnen und bei den gesprächsführenden Hebammen und auf den Umgang mit emotional herausfordernden Situationen gelegt. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen erfolgt unter der Berücksichtigung von Grundlagen zur Gestaltung einer professionellen Arbeitsbeziehung (z. B. Merkmale einer helfenden Beziehung nach dem personenzentrierten Ansatz von Carl Rogers) und von Besonderheiten der kultursensiblen und geschlechtersensiblen Kommunikation. In diesem Seminar wird auch die Förderung einer guten intra- und interdisziplinären Zusammenarbeit und der Umgang mit Herausforderungen thematisiert (z. B. Gewaltfreie Kommunikation, kollegiale Fallberatung).
- Lehrende/r: Eva-Maria Schiller