Antiochia am Orontes war für Jahrhunderte neben Rom, Alexandria und später Konstantinopel die bedeutendste Stadt der Mittelmeerwelt. Sie fungierte in hellenistischer Zeit als Zentrum des Seleukidenreichs, später wurde sie Hauptstadt der römischen Provinz Syrien und eine zentrale Schaltstelle des Handels zwischen Ost und West. Bis in die Kreuzfahrerzeit spielte Antiochia eine bedeutende Rolle, verlor dann jedoch zunehmend an Bedeutung. Heute trägt die Stadt den Namen Hatay und ist Zentrum der gleichnamigen Provinz in der Südosttürkei.

In dieser Übung wollen wir gemeinsam Schriftquellen, aber auch archäologische Zeugnisse, die Auskunft über die Gestalt, Entwicklung und Bedeutung Antiochias geben, untersuchen. Von der antiken Stadt selbst sind zwar heute nur noch wenige Spuren sichtbar, dennoch ist es möglich, das Stadtbild, die städtische Kultur und das religiöse Leben Antiochias zu untersuchen.

Neben Antiochia selbst werden wir auch das Umland in den Blick nehmen. Zur Stadt gehörte ein sehr großes Territorium, dass sich heute sowohl auf türkischem als auch auf syrischem Staatsgebiet erstreckt. Dort sind die Ruinen hunderter Dörfer noch gut erhalten und laden ein, das Verhältnis von Stadt und Umland sowie antike (Land)Wirtschaft zu studieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025
ePortfolio: Nein